Die Zeughauskonzerte in Neuss gehören zum wesentlichen Kulturprogramm der Stadt am Rhein und sind ein geschichtsträchtiges Event. Die Veranstaltungen im Rahmen dieser Reihe sind ein Fest der Kammermusik für ein vielfältiges Publikum, begeistern sie doch mit einer Vielzahl an verschiedenen Konzerten Jung und Alt. In der Saison 2019/2020 jährten sie sich zum 70. Mal.
In der Nachkriegszeit war der Wunsch nach einer frischen Abwechslung groß. Kunst und vor allem die Musik schaffte es, Menschen zu verbinden und einen positiven Blick in die Zukunft zu ebnen – auch, wenn dies angesichts der Trümmerhaufen in der Nation abwegig klang. 1946 zeichnete sich schon ab, was später einmal zu einer bedeutenden Veranstaltung der Stadt werden sollte: Neuss wurde in dieser schwierigen Zeit schon früh Dreh- und Angelpunkt einiger der renommiertesten Musiker und ihren Interpretationen. So trat schon beim ersten Meisterkonzert im Jahr 1948 der Pianist Carl Seemann auf und interpretierte Musik von Harald Genzmer, Alexander Tscherepnin, Frédéric Chopin und Johannes Brahms vor einem Publikum, das sich nach künstlerischem Aufschwung sehnte. Mit großem Erfolg wurden also die Grundsteine für die spätere Reihe der Kammermusik gelegt.
Obwohl die Zeughauskonzerte einen immerwährenden Wandel der Zeit erlebten, hat sich an der Beliebtheit der Zeughauskonzerte bis heute nichts geändert. Ensembles und Solokünstler feiern mit einem begeisterten Publikum die Kammermusik bei erstklassigen Konzerten in intimer Atmosphäre. Der hohe Konzertsaal in einem ehemaligen Kirchenschiff tut sein übriges und verleiht den Tönen exzellente Akustik in stimmungsvollem Ambiente.